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Moses auf gepackten Koffern

gesendet am 21 Feb 2010 von grizzly2000 in Kultur, Oper

Moses und Pharao

Ja, so einige Details bleiben dank des stark reduzierten Bühnenbilds auf der Strecke. Die Oper von Rossini “Moses und Pharao” wurde mit Zitaten von Theodor Herzl unterlegt. Die Zeit von Moses wurde verlegt in das 19. Jahrhundert in die Zeit von Herzl. Gleich zu Anfang öffnet sich das Bühnenbild und man sieht weiße Wände, auf denen hängen an den Seiten weiße Koffer. Auch das Volk der Hebrärer sitzt auf solchen Koffern und beklagt das Leid der Knechtschaft der Ägypter. Dass das die Mauern von Memphis sein sollen, lässt sich nur durch das Textbuch erschließen. Nicolai Karnolsky gibt einen beeindruckenden Moses, der an den theoretischen Staatsbegründer Israels Theodor Herzl erinnert. So eine tragende Rolle und dann noch mit einem hervorragenden Bass besetzt. Wo man doch mit italienischem Belcanto eher an hochsingende Sopranistinnen denkt. Assistiert wird Moses immer von einem Alter-Ego in Weiß mit Stab, der immer in dramatischen Szenen auftritt und dem singendem Hauptdarsteller assistiert. Ein echter Regie-Einfall von David Mouchtar-Samorai, der zunächst etwas irritiert. Auch Rossini hat in den Auszug der Ägypter und die sieben Plagen eine Liebesgeschickte zwischen der Sklavin Anai und dem Pharaos-Sohn Aménophis beigemischt. Des Pharaos Frau hat in einem ersten Versuch, den Pharao zur Freilassung der Hebräer überredet, da sie selbst auch Hebräerin war. Auch der Einschlag des Meteors und die Gewinnung der Gesetzestafeln erschließt sich einem nicht sofort. Die Liebesszene zwischen der Tochter Moses Anai und Aménophis kommt dagegen sehr gut zum Ausdruck. Der Pharao erscheint in Militäruniform. Auf Aménophis Rat wird die Freilassung der Ägypter widerrufen. Mit vielen Lichteffekten beschwört Moses ein Erdbeben, was durch torkelnden Bewegungen des Chors dargestellt wird. Anschließend wird der Himmel in Finsternis getaucht. Im zweiten Akt ist der Palast in der Dunkelheit durch 14 Lichter beleuchtet. Der Pharao verspricht, die Hebräer freizulassen, wenn die Dunkelheit endet. Moses und sein Double wenden sich an Gott und die Finsternis weicht. Nun bahnt sich eine Verwicklung an, der Pharao beschließt seinen Sohn Aménophis mit der Tochter des Assyrerkönigs zu verheiraten. Im dritten Akt sehen wir den Parao und seine Frau bei den Vorbereitungen zum Fest der Jungfrau. Zwei Darstellerinnen aus dem Ensemble verkörpern die Jungfrauen, wobei sich ein gefährlich in dem Schleier mit dem Absatz verfängt. Der Pharao lässt sich von seinen Dienern die Füße waschen und verbrüht sich fast die Füße im Bottich, ein sehr nettes Detail. Auch Pharaos Frau macht sich mit ein paar wunderschönen Belcanto-Arien für das Fest bereit. Der Pharao, der vorher noch dem Gott Israels gehuldigt hat, ist dabei als er Moses zwingt, der Jungfrau zu huldigen. Moses ist erzürnt. Am hinteren Ende der Bühne erscheint an der Stelle der Isis, die Bundeslade (leider vom dritten Rang aus schwer zu sehen). Der Pharao befiehlt die Hebräer in Ketten in die Wüste zu führen. Der vierte Akt spielt vor dem roten Meer. Anai ist von Aménophis entführt worden. Es ziehen die Hebräer vorbei und Anai muss sich zwischen dem Glauben der Eltern und der Liebe zu Aménophis entscheiden. Sie wählt dann doch den Glauben der Väter. Aménophis ist enttäuscht und verrät den Plan des Vaters, die Hebräer auszurotten. Moses zieht mit seinem Volk durch das rote Meer, während die Ägypter den Weg nicht schaffen. Am Ende sieht man eine Videoeinblendung, die das gelobte Land nicht als Paradies sondern als Brandruine zeigen. Unter der Projektsionsfläche kriechen die Hebräer hervor. Kein Happy End, scheinbar. Herrausragend waren die drei Hauptpersonen, Moses, Anai und Aménophis. Moses von Nicolai Karnolsky hat die tragende Rolle eines Belcanoto-Basses; Anai als dramatische Frauenfigur, wie immer gut von Hrachuhí Bassénz hat schöne Arien; David Yim als Aménophis überzeugt in den Höhen. Ein schöner Nachmittag in der Oper, der in 3:20 Minuten nie langweilig wurde.

Quelle: Staatstheater Nürnberg

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La Traviata-Ich bin eine Hure

gesendet am 14 Feb 2010 von grizzly2000 in Kultur, Oper

La Traviata

Eine Traviata an der komischen Oper in Deutsch, war jetzt eine Traviata der anderen Art. Der Zuschauerraum war vollbesetzt und die Karten für den Verdi in der Inszenierung von Hans Neuenfels stark begehrt. Im Gegensatz zu den sonstigen Inszenierungen ist diese Traviata wirklich brav. Klassische Neuenfels-Effekte gibt es wenige. Das Bühnenbild ist weitgehend schwarz. Mit verschiebbaren spanischen Wänden schafft man in dem Raum Möglichkeiten für Auftritte. St. Clair führt durchgehend zupackend durch Verdis Musik und gibt dem Drama Tempo, ohne zu übertreiben. Die Inszenierung ist in die heutige Zeit verlagert. In dem ersten Akt feiert Violetta Valery ihre Genesung von langer Krankheit. Im Chor sieht man schwangere Frauen, teils in Weiß, teils in schwarz gekleidet. Auf der Mitte steht eine schwarze Wiege mit einer Kinderpuppe. Das Ensemble ist im ersten Akt teilweise in Metall gekleidet. Die Männer haben dunkle Mäntel an. Das Brindsi hat so einen morbiden Charme. Violetta Valerys Motto: Lebe den Augenblick wird recht anschaulich dargestellt. Hier kommt am Ende des Akts ein großer Lautsprecher zum Einsatz, der Alfredo aus der Ferne und im ganzen Bühnenraum überdeutlich singen lässt. Im zweiten Akt tritt dann Giorgio Germont Alfredos Vater auf. Mit einem Pferdefuß, einem blauen Mantel und einem weißen Kreuz in der Hand, versucht er Alfredo und Violetta auseinander zu bringen. Violetta reißt im bei der Gelegenheit die Perücke vom Kopf. Violetta legt ihren Kopf auf einen Block und bietet Giorgio Germont ihr Leben an. Giorgio Germont mit einem Beil in der Hand hält aber ein. Germont verlangt von Violetta auf Alfredo zu Gunsten des Rufes seiner Tochter zu verzichten. Violetta schreibt einen Brief zum Abschied, den sie Alfredo überbringen lässt, während sie wieder nach Paris abreist. Alfredo findet eine Einladung von Violettas Freundin Flora, die auf ihren Aufenthaltsort hinweist. Nun in Paris tritt der Chor der Zigeunerinnen in schwarz, metallenen Puppenkostümen auf. Nun gibt es einen echten Neuenfels-Effekt. Violetta steht auf einem Sockel, auf dem steht: Ich bin ein Hure. Sie vergnügt sich in Paris mit dem Baron Duphol. Eingerahmt von mehreren roten Grableuchten, ist dies ein sehr eindrucksvolles Bild. Auch Flora hat ein Skelettkostüm an. Hier tritt eine fiktive Gestalt auf. Einer Art Zuhälter wird in Beisein der feinen Gesellschaft das Herz heraus operiert, das zuckend auf einem Serviertablett rausgefahren wird. Beim anschließenden Karnevalsmummenschanz spießt dieser so operierte Zuhälter seine übergroßen Stierhoden als Stier selbst auf. Hier an diesen Stellen kommt der richtige Neuenfels durch. Im letzten Akt liegt Violetta auf einer Liege und Flora und Violetta überlegen wie sie über die Runden kommen. Violetta geht es sichtbar schlecht. Der Doktor kommt regelmäßig vorbei und tröstet die schwerkranke Violetta, dass es bald besser werden würde. Wieder tritt Giorgio Germont auf, mit einer Flasche Alkohol und betrinkt sich. Er gesteht, dass er Alfredo Violettas Opfer offenbart hat. Violetta stirbt dann mit einer der schönsten Arien. Man glaubt nicht, dass sie wirklich TBC hat. Sie übergibt Alfredo vor dem Tod noch ein Medaillon, damit sie nicht ganz vergessen wird.

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Don Sébastian - Schießerei am Hafen

gesendet am 08 Jan 2010 von grizzly2000 in Kultur, Oper

Palast

Donizettis letzte Oper ist ein selten aufgeführtes Werk. Die Oper entstand 1843 kurz bevor Donizetti in geistige Umnachtung in Folge einer Syphillis-Erkrankung fiel. Dabei ist sie vom Ansatz her relativ modern und erinnert sehr an einen jungen Verdi. Große Hits, die ins Ohr gehen und auf jeder Operngala gespielt werden hat sie definitiv nicht. Die Geschichte basiert auf einem realen Hintergrund, eines Feldzuges der Portugiesischen Elite gegen die Mauren, bei der fast der gesamte portugisische Adel fiel und Portugal in Folge an Spanien angegliedert wurde. Es folgten immer wieder Aufstände der Portugiesen unter Anführung von Personen, die behaupteten Don Sébastian. Die Handlung besteht aus fünf Akten.
Im ersten Akt sammeln sich die Portugiesen zum Zug gegen die Mauren. Die Arme ist relativ modern gekleidet und mit Plastiktrinkflaschen ausgestatten, denn in Marokko ist es scheinbar heiß. Der Dichter Camoens will den Feldzug mit seinen Gedichten besingen und vom bevorstehenden Sieg künden. Zugleich legt er ein Wort für Zayda ein, eine Muslimin, die den Feuertod sterben soll. Zayda hat sich nach ihrer Taufe in Don Sébastian verliebt. In einem überdimensionierten Schlachtgemälde wird die bevorstehende Schlacht besungen. Im zweiten Bild findet dann die Schlacht statt. Dom Henrique gibt sich als Dom Sébastian aus und wird getötet. Zayda findet bei den verwundeten Dom Sébastian und bittet bei dem Führer der Marokkaner um dessen Begnadigung. Die Schlachtszene ist wirklich sehr drastisch dargestellt und man sieht in einem rotgefärbten Tuch viele abgetrennte Körperteile. Bei der anschließenden Beerdigung des falschen Königs, findet Camoens den richtigen König in der Menge. Der Führer der Markonnaner erkennt Dom Sébastien und erkennt die Täuschung von Zayda. Dom Sébastian kommt als Betrüger vor die Inquisition. In der folgenden Inquisitionsszene wird Dom Sébastian zum Tode verurteilt und Zayda ebenfalls. Mit Neonröhren wird im dunklen Gewölbe ein Scheiterhaufen gebaut. In der letzten Szene versucht der Inquisitor Dom Sébastian zum Verzicht auf dessen Trohn zu überreden, indem er Zayda die Freiheit verspricht. Er unterschreibt das Dokument. Camoens versucht das Paar zu retten, sie werden bei der Flucht aber von der Inquistion und den Spanieren gestellt. Am Ende des Stücks setzt eine wilde Schießerei ein, bei der alle Hauptpersonen innerhalb weniger Minuten sterben, auch der Großinquisitor.
Ist dieses Stück nun zu Unrecht selten gespielt ? Es gibt ein paar schöne Arien für Zayda, die die einzige weibliche Hauptrolle darstellt. Jordanka Milkova gibt eine überzeugende Zayda. Dom Sébastian hat ein paar sehr schwierige und hohe Arien im zweiten Akt zu bewältigen, kann aber nicht so recht überzeugen. Das Bühnenbild ist teilweise sehr blutig gehalten und auch die Darsteller treten häufig blutüberströmt auf die Bühne. Donizetti war der Meinung, dass dies sein bestes Werk sei. Erst nach einer Überarbeitung in Wien und in Deutsch gelang der Oper der Durchbruch. Man merkt der Geschichte an, dass sie sehr auf die weibliche Hauptperson zugeschnitten wurde. Eine damalige Diva hatte auf die Gestaltung der Oper großen Einfluss, wollte in jedem Bühnenbild gute Arien haben und die einzige weibliche Hauptperson sein. Das ist also eine echte Diva-Oper. Das Ende gerät sehr überraschend, indem eine Schießerei stattfindet, die unerwartet ist. Ein interessanter Opernabend in jedem Fall.

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Evita zu Besuch in Fürth

gesendet am 30 Dez 2009 von grizzly2000 in Kultur, Musical

Evita

Commons: Commons Commons: Commons Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Das Erfolgsmusical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice gastierte als Gastspiel der Time Square Productions New York/Arena Theater & Festspiel GmbH zum Jahresende in Fürth. Nicht ganz dem wahren Leben der Evita Perón‎ folgend, erzählt Ché Guevara den Aufstieg von Evita Perón‎ aus der Provinz zur First Lady an der Seite von Juan Perón‎. Durch den Altersunterschied der Darsteller wird auch der reale Altersunterschied von Evita Perón‎ und Juna Perón‎ von 24 Jahren deutlich. Das Stück selbst birgt so einige Klippen. Da es als Musical durchkomponiert ist, werden auch Sprechpassagen gesungen. Dies bringt die Tournee-Technik des Ensembles zu Weilen an die Grenze und es knarrt aus den Lautsprechern. Als Ersatz für die Harfen muss dann schon einmal das Keyboard herhalten und es kommen Teile der Musik vom Band. Stanislav Mosa bewegt sich mit der Inszenierung am Rand des Möglichen, da hier vermutlich auch detaillierte Anweisungen des Produzenten vorliegen. Die etwa 17 Leute des Ensembles müssen immer wieder mehrfach in unterschiedlichen Kostümen erscheinen. Andrew Lloyd Webber-Produktionen sind eben wie ein Hamburger und unterliegen gewissen Beschränkungen. Die Musik schwankt vom Stil her und gängige Ohrwürmer, wie das ‘Don’t cry for me, Argentinia’ wechseln mit dissonanten Passagen ab. Nur das Anhören der Best of CD hinterlässt ein ganz anderes Gefühl, als das Stück in seiner Gänze. Am Ende erscheint Evita, trotz ihres zweifelhaften Aufstiegs, in einem positiven Licht. Die Todesursache, die Kollaboration Juan Perón‎s mit dem dritten Reich, alles das verschwindet und die Geschichte der Evita wird geradlinig erzählt. Die Konzentration auf den Aufstieg Evitas, ihre Liebhaber, ihre einfache Abstammung, ihr Erfolg als Radiomoderatorin, all das verkommt zu sehr zur Erfolgsstory. Mit nur 33 Jahren stirbt Evita Peron an Gebährmutterhalskrebs.

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Königin der Nacht bei Alkoholexzessen in Apres-Ski-Bar erwischt

gesendet am 04 Dez 2009 von grizzly2000 in Kultur, Oper

Quelle: Staatstheater Nürnberg Youtube

Laura Scozzi hat meiner Meinung nach in einem genialen Einfall, die Handlung der Zauberflöte vom Ägypten in ein alpenländisches Après-Ski-Ambiente verlegt. Der Gipfelsturm zum Tempel der Weisheit findet in einem Alpendorf statt und endet an einer Bergstation. Bis darauf, dass die Arien von den ägyptischen Götter handeln, klappt das überraschend gut. Die erste Szene beginnt, als Tamino träumt in einem Bett, er wird von einer Schlange verfolgt. Ein aufgewecktes Damen-Trio in Abendgaderobe versucht ihn zu wecken und den Alptraum zu vertreiben. Sie zerren an Tamino und versuchen ihn für sich zu gewinnen. Tamino schläft weiter. Dann folgt der Auftritt von Papageno, der sich als schwarz gekleideter Rocker gibt. Dass die Papageno umgebenden Männer in schwarz, seine gefangenen Vögel für die Königin der Nacht sind, hat schon den ersten Lacheffekt auf der Seite. Die Szenerie ist in einen Skiort verlegt, alles ist verschneit. Dort entdeckt auch Tamino das Bild von Pamina in einer Zeitung auf der in großen Buchstaben steht: Pamina immer noch kein Lebenszeichen. Dort besingt er das Bild von Pamina, das er in der Zeitung entdeckt. Tamino entflammt sofort für Pamina. Die drei Damen erzählen Tamino dann, dass Sarastro auf seiner Burg Pamina entführt hat. Dann folgt mit Donner und Blitz der Auftritt der Königin der Nacht, die mit einer Flasche Champagner angetrunken aus der Après-Ski-Bar kommt und die leere Flasche brav in einer grünen Mülltonne entsorgt. Wieder unter Donner schließt sich der Klub und Tamino beschließt Pamina zu retten. Den Weg in Sarastros Burg weisen Tamino drei Ski-Haserln mit roten Hosen und Pullovern. In einem Tellerlift bringen sie Tamino den Berg hinauf zur Bergstation, in der Sarastro trohnt. Sarastros Palast ist dann erst mal ein Küche inklusive Waschmaschine. Papageno kommt durch den Kühlschrank in die Küche und findet Pamina. Paminas Fessel sind ein paar rosa Gummihandschuhe. Papageno trifft auf einen völlig erbleichten Mohren Monostratos. Die schreckhafte Begegnung endet mit dem Einsatz eines Pfeffersprays. Pamina flieht mit Papageno auf einem Rodelschlitten den Berg hinunter. In der nächsten Szene ist Tamino in einer Art Mittelstation angelangt, wo er drei Möglichkeiten hat, sich für einen Weg zu entscheiden. Auf einer Skikarte werden mit bunten Leuchtpunkten die Wege zum Gipfel angezeigt. Der Eingang ist eine Skischranke mit drei Bahnen. Erst auf dem letzten Eingang hat Tamino Erfolg und wird prompt mit einer Bergbahn zum Gipfel gebracht. Beim nun folgenden Einsatz der Zauberflöte durch Tamino kommt allerlei Berggetier auf die Szene und Tanz nach der Flöte. Gämse, Bären, Steinböcke schwingen lustig das Tanzbein. Er hört zwar in der Ferne die Flöte von Papageno, aber Tamino verfehlt den Schlitten mit Pamina und Papageno. Nun verfolgt auf einem weiteren Schlitten Monostratos den Schlitten von Papageno. Eine wilde Jagd den Berg hinunter beginnt, jedoch werden sie eingeholt und gestellt. Nun folgt der Auftritt von Sarastro, der in einem Schnellzug auf die Bühne gefahren kommt. Das Volk jubelt und die Inszenierung sprüht nur so vor witzigen Details. So gibt es ein Volkstanztruppe mit Zwergenmützen, Gardemädchen und einen ICE als Transportmittel.

Im nächsten Aufzug nimmt das Tempo etwas ab. In Sarastros Bergstation betreiben die Eingeweihten die gepflegte Langeweile. Sie vertreiben sich die Zeit bei Golf, im Pool, beim Weintrinken oder beim Schach. Sarastro ordnet die Prüfung von Tamino und Papageno an. Die erste Prüfung ist die Mündigkeit, die zweite das Schweigen. Die drei Damen treten auf und versuchen die Prüflinge zum Reden zu bringen. Die Priester verwünschen die Damen aber, was für Papageno zuviel ist. Er fällt ins Koma und wird effektvoll reanimiert. Es folgt ein entzückendes Ballett von fünf Hausfrauen. Die Köngin der Nacht ist nun ebenfalls in die Schlafgemächer von Pamina eingedrungen und legt eine goldene Pistole hin, mit der Pamina Sarastro erschießen soll (Arie der Königin der Nacht: Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen). Unterdessen geht die Prüfung auf Verschwiegenheit weiter. Tamino und Papageno sitzen in einer Art Maschinenraum, als Papagena als alte Frau erscheint. Pamina trifft aus Tamnino und versteht dessen Schweigen nicht. Sie flüchtet sich mit dem goldenen Colt in den Tannenwald und versucht Selbstmord zu begehen. Die drei Knaben kommen in einem Hubschrauber angeflogen und retten Pamina an einem Seil in die Burg Sarastros. Dann folgt die dritte Prüfung: Standhaftigkeit. Hierbei kommt effektvoll für Feuer und Wasser die Projektion zum Einsatz. Papageno hat die Prüfungen vermasselt, seine Papagena scheint verloren und er versucht sich ebenfalls umzubringen, was wieder die drei Jungs verhindern. Tamino dagegen besteht alle Prüfungen und darf sich, nachdem die Bösewichte alle im Bühnengraben versenkt sind auf ein Picknick freuen. Dabei wird auch die Köngin der Nacht von Sarastro aus dem Abgrund gerettet und darf mitfeiern. Mit einem fröhlichen Grillfest inklusive Planschbecken im beginnenden Frühling endet diese Zauberflöte. Die Königin der Nacht nimmt einen Flieger und entschwindet am Ende.
Sänger und Orchester waren bei der ganzen Aufführung blendend gelaunt. Die gute Laune der Inszenierung scheint sich irgendwie übertragen zu haben.

Zauberflöte

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