Bodyguard – verblasster Glanz
Was macht man mit einer einst sehr erfolgreichen Sängerin, die 2012 gestorben ist und viele Nummer 1 Hits hatte. Bevor sie ganz in Vergessenheit gerät, setzt man ein Musical auf mit allen ihren Hits. Das Ganze verpackt man in ein Zelt an den Dom und schon hat man einen Musical Hit. Vielleicht liegt der ausgebliebene Wow-Effekt einfach daran, dass hier die Rede von Whitney Houston ist und ich schon damals kein großer Fan ihrer Songs war. Jemand zu finden, der die Songs genauso bringt, wie diese Ausnahmekünstlerin, ist sicher sehr undankbar. Zudem saßen wir in Reihe 9, Platz 40/41 und damit direkt vor der Box.
Der laute Knall vor dem ersten Stück „Queen of the Night“ lässt einen ziemlich zusammenzucken. Whitney Houston spielte in dem Film aus dem Jahr 1992 eine erfolgreiche Sängerin namens Rachel Marron, die von einem Stalker verfolgt wird. Man sieht in den ersten Szenen, wie der Bodyguard namens Frank Farmer angeworben wird, für die Sicherheit des Stars zu sorgen. Dieser weigert sich und wird mit Geldangeboten geködert. Schließlich wird er doch schwach und willigt ein, Rachel zu beschützen. Es gibt einen Vorfall, bei dem ein rotes Kleid entwendet wird. Die Sicherheitsstandards sind niedrig in dem Haus von Rachel, sodass es ihm ohne Probleme gelingt ins Haus vorzudringen. Frank bringt also die Sicherheitsstandard auf Vordermann, worüber Rachel gar nicht begeistert ist. Sie möchte nicht in Angst leben, die Briefe des Stalkers hat man vor ihr geheim gehalten. Rachel hat zudem ein 10-jähriges Kind, das Frank ein rotes ferngesteuertes Auto zeigt. Beide kommen ins Gespräch. Rachel hat auch noch eine Schwester Nicki, die in einem Nachtclub singt. Frank besucht deren Auftritt, um sie zu beschützen. Schließlich wird die Lage brenzlig, als der Stalker sich ins Haus einschleicht und den Sohn Fletcher bedroht. Rachel möchte einmal in die Stadt gehen und da der Bodyguard keine Begleitung erlauben würde, entschließt sich Rachel, mit Frank in die Stadt zu gehen. Sie gehen in eine Karaoke-Bar, in dem schrecklich schräg gesungen wird. Auch Frank gibt ein Lied zum Besten und der Darsteller kann tatsächlich nicht singen. Als Frank Rachel auffordert, einen ihrer Songs zu singen, wird dieser Auftritt viral und findet sich auf vielen Handys wieder. Sie ist das Gespräch der Stadt anschließend. Anschließend ist Frank mit Rachel im Bett. Inzwischen versucht man die Herkunft einer E-Mail zu klären. Man bekommt bei der Schlussszene einen Verdacht, dass Nicki aus Eifersucht gehandelt haben könnte und den Stalker selbst engagiert hat.
Wieder mit einem lauten Knall beginnt der zweite Akt. Frank ist mit der ganzen Gefolgschaft in das Blockhaus seiner Eltern geflohen. Hier erfährt man, dass Frank bei einem Einsatz bei einem Gouverneur versagt hat. Auch wäre er zu spät wegen des Einsatzes zum Tod seiner Mutter gekommen. Nicki gibt schließlich zu, auf eine E-Mail des Erpressers an ihre Schwester geantwortet zu haben. Der Erpresser schleicht sich in die Blockhütte und ersticht Nicki, als sie im Wohnzimmer des Blockhauses alleine ist. Es kommt zur Oscar-Verleihung, bei der man einen erneuten Anschlag auf Rachel erwartet. Der Erpresser hat die Beziehung zu Frank mitbekommen, daher beschließt Frank sich zu trennen. Beruf und Karriere gehen ihm vor. Inzwischen hat Rachel auch eingesehen, dass sie Schutz braucht. Es kommt zum großen Finale. Es rückt die Security im Musicaldome aus und erschreckt unbedarfte Handynutzer bei der Nutzung von WhatsApp mit einem barschen: Handy aus! Bei der Oscar-Verleihung wirft sich Frank vor Rachel und schützt sie. Angeschossen treffen sie sich ein letztes Mal in der Wohnung, wo Frank seinen Nachfolger vorstellt. Mit der letzten Nummer „I will always love you“ endet das Musical.
Wenn man jetzt ein Fan von altersgerechter Beschallung ist, ist man nach dem Muscial hin und weg. Die Auftritte der Rachel werden eingerahmt mit Tänzern und Feuerfontänen. Die Gigs sind echt ein Hingucker und als sie zum Schluss mit vielen Spotlights angeleuchtet nach oben fährt im schwarzen Kleid, ist gelungen. Leider muss ich sagen, dass ich auch nach dem Musical und der ganzen Lektüre über Whitney Houston kein Fan der Diva geworden bin. Es war ok, da wir in Köln waren und die Kartenpreise stark gefallen waren, haben wir uns das Stück angesehen. Whitney Houston quasi im Ausverkauf – oder wie schnell doch der Starruhm verblasst.
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