Macbeth-Tutto è finito.
Die Hexe (Albrecht Dürer)
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Unglaublich, wie hier im Opernhaus der Untergang von Macbeth zelebriert wird. Am Anfang sieht man fünf Jungen, die auf einer wüsten schwarzen Anhöhe Fußball spielen. Es könnten fast Macduffs fünf Kinder sein, die sich hier vergnügen. Bis die Hexen auf der Bühne erscheinen. Krakelend und schimpfend besteigen sie in schwarzen Abendkleidern aus dem Zuschauerraum die Bühne. Sie prophezeien Macbeth, dass er bald König wird. Seinem Mitstreiter Banquo sagen sie, dass er der Vater von Königen sein wird. Beide waren zusammen siegreich im Kampf für den König Duncan. Sie schwingen dabei ihre Abendtäschen und leeren Säckeweise Torf auf der Bühne aus.
In einem Stahlzimmer wartet auf ihrer Burg Lady Macbeth und liest einen Brief des Gattens mit der Prophezeiung der Hexen. Duncan übernachtet auf dem Schloss. Lady Macbeth stachelt dabei ihren Mann an, den König Duncan zu ermorden. Dieser gibt schließlich nach und bringt den König um. Lady Macbeth eilt hinterher und versucht den Mord zu vertuschen. Am nächsten Morgen kommt Macduff auf die Burg. Der tote König wird auf die Bühne gezogen. Während der Umbauten klappt das Stahlbehältnis geräuschvoll auseinander.
Im nächsten Akt betreten der König Macbeth und seine Frau, ganz in Gold und mit Krone die Bühne. Macbeth ist also wirklich König von Schottland geworden. Banquo gerät in eine weitere Verschwörung von Macbeth und stirbt, während sein Sohn noch entkommen kann. Im nächsten Aufzug sieht Macbeth auf einem Bankett den toten, blutüberströmten Duncan. Der Geist des ermordeten Banquo hat den Platz an Macbeths Tafel eingenommen. Lady Macbeth versucht ihren Mann zu beschwichtigen.
Im dritten Akt erscheinen wieder die Hexen. Macbeth verlangt von ihnen eine neue Prophezeiung. Während über ihm die Hexen im eigenen Urin versuchen die Zukunft zu lesen. Ihn würde keiner besiegen, der von einer Frau geboren werde und seine Herrschaft würde so lange dauern, solange nicht der Wald von Birnam gegen ihn vorrücke. Die Hexen haben ihre Ballroben abgelegt und tragen nur weiße Unterwäsche. Sie geben Macbeth von dem Urin zu trinken, worauf krachend Blitze zücken. Wieder erscheint ihm Banquo. Erst mit dem Auftritt der Lady Macbeth findet er seine Fassung wieder. Lady Macbeth rät ihrem Mann, Macduffs Familie auszulöschen. In dem Zwischenspiel sieht man auch den Mord an zwei Kindern.
Macduff hat inzwischen seine Scharen gesammelt. Malcolm befiehlt den Kämpfern sich mit einem Ast aus dem Wald von Birnam zu tarnen. Durch einen Wasserfall eilen ihm Flüchtlinge entgegen in Regenumhängen, die von den Gräueltaten Macbeths berichten. Im Schloss versucht sich Lady Macbeth von ihren Bluttaten durch ständiges Händewaschen zu reinigen. Im Wahnsinn sieht sie die Mordopfer vorüberziehen. In der Stahlkammer erfährt Macbeth nun vom Tod seiner Frau. Die Wände werden mit Blut beschmiert. Soldaten berichten, dass sich der Wald auf die Burg zubewegt. Somit erfüllt sich die Prophezeiung der Hexen. Macduff erscheint auf der Bühne, in dem er ein Bäumchen vor sich herträgt. Im Zweikampf stellt Macduff Macbeth und tötet ihn. Macduff wurde nämlich nicht geboren, sondern wurde aus dem Mutterleib geschnitten. Macbeth fällt. In totaler Verwüstung endet die Oper. Malcolm wird neuer König.
Wer wirklich den Mut hat und sich dieser Zerstörungsoper auszusetzen wird mit einem Abend mit verstörenden Bildern konfrontiert. In keiner Oper Verdis wird das Wort Blut so häufig ausgesprochen. Am Ende der Oper sieht man wirklich ein Bild totaler Verwüstung. Leider sind bei dieser Oper die deutschen Übertitel schlecht lesbar gewesen, was wesentlich zur Klärung der Handlung beigetragen hätte. Auch gab es einen Zuschauer, der seinem Missmut über das Regietheater lautstark kundtat. Die Sänger, allen voran Mikolaj Zalasinski als Macbeth beeindrucken.
Quelle: Staatstheater Nürnberg
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