Madame Butterfly
Das Drama Madame Butterfly von Giacomo Puccini ist eine eindringliche Geschichte über eine Liebesbeziehung eines Paars zwischen Amerika und Japan. Die Geschichte entstand 1904 und war bei der Erstaufführung kein Erfolg. Erst eine zweite Aufführung in Brescia brachte dem Stück den verdienten Erfolg. In der Inszenierung macht man in Nürnberg keine Experimente und verlegt die Handlung in die 40er Jahre. B.F. Pinkerton ist auf der Suche nach einer kurzfristigen Affäre mit der Geisha Cho Cho San, genannt wird sie von Pinkerton: Madame Butterfly. Er ist stationiert in Nagasaki und hat dort ein Haus erworben, inklusive Geisha-Mädchen für 100 Yen. Den Koch, den Diener und die Zofe, nennt er abfällig: Schlitzauge 1, 2, 3. Schon vor der Eheschließung ist ihm klar, dass er eine amerikanische Frau heiraten wird. Lässig sitzt er mit einer Palette Whiskey-Cola-Dosen auf dem Kühlschrank und wartet auf die Eheschließung. Während bei Pinkerton als Verwandtschaft nur ein versoffener Onkel dabei ist, ist die ganze Verwandtschaft der Butterfly zur Hochzeit gekommen. Während sich die Butterfly ganz als amerikanische Frau geben will. Die Hochzeit schließt dann der Konsul, wobei in der Verwandtschaft viele amerikanische Winkelemente ausgeteilt werden. Es kommt zum Eklat, als klar wird, dass die Butterfly ihrem Glauben abgeschworen hat und zum christlichen Glauben konvertiert ist. Effektvoll kommt der Onkel Bonze mit zwei Fackelträgern auf die Feier und stellt die Butterfly zur Rede. Er benimmt sich ziemlich rüpelhaft und verbrennt eine Amerika-Fahne und verflucht Cho cho san. Pinkerton wirft nach dem Auftritt des Onkels die ganze Verwandtschaft aus dem Haus und lässt später Schlösser anbringen, um ungebetenen Besuch zu verhindern. Nach der Eheschließung sind die Butterfly und Pinkerton schließlich allein.
Drei Jahre später im zweiten Akt wartet die Butterfly auf die Rückkehr von Pinkerton. In einem Spint verwahrt sie Pinkertons Andenken. Sie ist ganz in einem roten Kostüm, wie eine Amerikanerin gekleidet. Auch ihre Dienerin ist amerikanisch gekleidet. Der Konsul kommt und hat Nachricht von Pinkerton. Butterfly ist sich ihrer Sache sicher, dass ihr Gemahl kommen wird. Sie lehnt Offerten von Yamadori ab, mit der Begründung, sie wäre bereits vergeben, eine amerikanische Ehe sei nicht so leicht zu lösen und ihr Mann würde kommen und sie holen. Was Pinkerton nicht weiß ist, dass er mit der Butterfly einen Sohn hat. Dieses Geheimnis vertraut sie im Zorn auch dem Konsul an, als der Andeutungen macht, sie solle das Angebot des japanischen Ehemanns annehmen. Der Konsul meldet die Tatsache, dass sie einen Sohn mit Pinkerton hat. Wirklich kommt dann auch sein Schiff, die Abraham Lincoln. Doch am ersten Tag seiner Rückkehr, wartet die Butterfly vergeblich auf ihren Pinkerton. Mit vielen Papierschiffen symbolisiert man, wie lange die Butterfly wartet. Es folgt das Zwischenspiel mit bekanntem Summchor.
Müde legt sie sich, als es hell wird mit ihrem Sohn hin. Pinkerton hat in Amerika wirklich vor einem Jahr eine amerikanische Frau geheiratet, die auch gekommen ist, um den Sohn von Pinkerton abzuholen. Mit einer Mickey Mouse, versucht sich das Vertrauen des Sohns zu bekommen. Pinkerton trifft in der Wohnung die Butterfly schlafend an und spricht zuerst mit Suzuki, um die Lage zu erklären. Feige verlässt Pinkerton die Wohnung der Butterfly wieder, und überlässt das Feld den Damen. Suzuki erklärt ihr, wie sich die Dinge entwickelt haben. Darauf beschließt die Butterfly, sich selbst umzubringen. Mit einem Dolch ersticht sie sich, mit dem ihr Vater einst Selbstmord begangen hat. Über die japanische Trennwand fließt Blut. Es stürzt Pinkerton in die Wohnung und sieht die sterbende Butterfly. Er nimmt seinen Sohn an sich und verlässt Japan.
Die Oper ist in einer Inszenierung von Kerstin Maria Pöhler eng an das Textbuch inszeniert. Die Verlegung der Handlung um geschätzte 40 Jahre tut dem keinen Abbruch. Melba Ramos als Madame Butterfly ist großartig, während Fulivo Oberto schon das ein oder andere mal Schwierigkeiten hatte, gegen das voll aufspielende Orchester von Guido Johannes Rumstadt durchzusetzen. Immer wieder kommen dabei in der Musik Teile der amerikanischen Nationalhymne vor, was sehr interessant wirkt. Die Musik bedient sich ab und zu Anleihen an Wagner, bleibt jedoch weitgehend italienisch. Der Summchor kommt bei dieser Inszenierung leider aus der Lautsprecheranlage, was etwas schade ist. Dennoch ein schöner Opernabend bei der vor allem die Hauptdarstellerin gefeiert wurde.
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