Rigoletto
Da hatte die Aufführung in Nürnberg schon einen schweren Stand. Die Oper ist wirklich sehr eingängig, so dass sie gut in Erinnerung bleibt. Eines muss man der Aufführung lassen, sie ist sehr werkgetreu und fällt in wenigen Punkten aus dem Rahmen. Die Kostüme sind alle im Stil des 19 Jhd. angesiedelt. Die Bühnendekoration ist eher kahl und sparsam. Das rauschende Fest in dem Palast des Herzogs von Mantua ist durch schwarze Wand mit eingebauten Kassetten, in denen Menschen feiern, dargestellt. Etwas zusammenhanglos erscheint der Auftritt des Grafen von Monterone, der Rigoletto schließlich mit einem Fluch belegt für dessen Spott. Gut umgesetzt ist dagegen das Zimmer der Gilda und bei ihrer großen Arie Caro Nome, kommt die Sopranistin Claudia Katharina Braun voll zum Zug. Die Arie der Gilda ist quasi der Höhepunkt des ersten Akts. Bis auf einige Schwächen bei den Hörnern, ist die Aufführung im ersten Akt gut gelungen. Gut umgesetzt ist auch der zweite Akt, bei dem Rigoletto erfährt, dass seine Tochter den Herzog von Manuta liebt. Das La Donna e Mobile gerät im dritten Akt dann auch sehr gut. David Yim gelingt da wirklich eine sehr gute Umsetzung dieses Verdi-Hits. Auch die Schenke des Mörders Sparafucile ist gut dargestellt. In einem aufgeschnittenen Zylinder befindet sich im oberen Geschoss ein halbrundes rotes Bett, unten ein Tisch für den Herzog. Über eine Steigeisenleiter müssen die Darsteller immer wieder in den oberen Stock klettern. Etwas zu wünschen übrig lässt Gildas Verkleidung als Mann. Den Vorsatz Sparafucile, den nächsten Mann, der zur Tür hereinkommt zu ermorden, geht somit etwas daneben. Auch die Sterbeszene ist etwas eigenwillig umgesetzt. Während Rigoletto seine Tochter bereits tot in den Armen hält, steht Gilda in rot gekleidet hinter einer Parkbank und singt ihre Arie. Das kommt zwar der Arie zu gute, ist aber szenisch etwas seltsam.
Alles in allem, ein gelungener Opernabend, der auch ein kritisches Publikum zufrieden stellen kann. Die Oper hatte 2001 in der Inszenierung Premiere.
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